Repräsentationssysteme - Schmecken (Gustatorisch)
Für unsere Wahrnehmung der Welt spielen die Repräsentationssysteme eine besondere Rolle und wir wollen uns hier ansehen, was das eigentlich ist und was man sich darunter in NLP vorstellt.
Schmecken (Gustatorisch)
Hier geht es um das Schmecken, also die Wahrnehmung mit der Zunge bzw. dem Rachenraum.
Typische Sprachmuster:
"Das schmeckt mir gar nicht ..."
"Die bittere Wahrheit ..."
"Meinst du das süß oder bist du sauer ..."
Das Repräsentationssystem ist nichts anderes als die Angabe, wie wir die Welt wahrnehmen und für uns darstellen.
Wir nehmen die Welt mit unseren 5 Sinnen wahr und damit bilden wir die Realität der Welt für uns selbst mit diesen 5 Sinnen ab.
Also ganz einfach: Repräsentationssysteme = 5 Sinne.
Die Diskussion ob es mehr Sinne gibt und welche das sind, ist für die praktische Umsetzung weniger relevant. Deshalb hier diese Vereinfachung auf 5 Sinne.
In NLP werden verschiedene Begriffe dafür verwendet. Neben Repräsentationssystem findet man auch noch die folgenden Bezeichnungen. Mit diesen Begriffen ist also das Gleiche gemeint:
- Repräsentationssystem
- (Sinnes)modalität
- Sinnessystem
- Sinn
Übrigens: Von dem österreichischen Künstler Hans Makart gibt es einen Zyklus von fünf Gemälden mit dem Title "Die fünf Sinne" - zu betrachten im Schloss Belvedere.
Sehen wir uns an, welche Repräsentationssysteme es gibt. Da es hier um die praktische Anwendung geht, können wir uns die "üblichen" Sinne hernehmen, also:
- Sehen (Visuell)
- Hören (Auditiv)
- Spüren (Kinästhetisch)
- Riechen (Olfaktorisch)
- Schmecken (Gustatorisch)
Neben diesen 5 Sinnen, kann man noch weitere Sinne finden und definieren bzw. lange darüber diskutieren, ob das jetzt ein eigener Sinn ist oder nicht. Man könnte hier als Beispiel den Gleichgewichtssinn genauer betrachten.
Generell ist es aber so, dass es für uns völlig ausreicht uns auf die wichtigsten zu konzentrieren. Meistens werden nur die drei wichtigsten Sinne (Sehen, Hören, Fühlen) genommen und alle anderen einfach vernachlässigt.
Im Folgenden die einzelnen Sinne nochmals aufgeschlüsselt und dazu auch gleich ein paar typische Sprachmuster. Die Sprachmuster und Submodalitäten sollen hier nicht vertieft werden, aber es hilft, um den Sinn besser einordnen zu können.
Hier geht es um das Sehen, also die Wahrnehmung mit den Augen.
Typische Sprachmuster:
"Ich sehe das so, ..."
"Dein Blickwinkel ist offensichtlich ..."
"Diese schräge Ansicht ..."
"Ich kann mir kein Bild davon machen ..."
Hier geht es um das Hören, also die Wahrnehmung mit den Ohren.
Typische Sprachmuster:
"Ich würde sagen, dass ..."
"Du hörst einfach nicht zu ..."
"Hört man dich so reden, ..."
"Auch wenn du lautstark ..."
Hier geht es um das Spüren, also die Wahrnehmung mit der Haut und dem Tastsinn.
Typische Sprachmuster:
"Ich habe das Gefühl ..."
"Das schlägt mir auf den Magen ..."
"Die schmerzhafte Wahrheit ..."
"Auch wenn du mich drückst weiter zu machen ..."
Hier geht es um das Riechen, also die Wahrnehmung mit der Nase.
Typische Sprachmuster:
"Das stinkt doch zum Himmel ..."
"Der Duft des Erfolges ..."
"Riecht das für dich auch faul ..."
Die meisten Menschen nutzen ganz automatisch ihre fünf (oder mehr) Sinne. Welchen der Sinne man für bestimmte Dinge nutzt, hängt natürlich davon ab was damit bezweckt wird.
Möchte ich den Duft einer Rose wahrnehmen, wird das wohl Riechen sein, wenn ich aber die Temperatur des Badewassers überprüfe, dann ist es Fühlen, usw.
Allerdings ist es so, dass die meisten Menschen einen bevorzugten Sinn haben. Das merkt man auch sehr gut, wenn man sich ansieht wie jemand lernt. Manche müssen Dinge unbedingt hören (auditiv), um es sich zu merken, wiederum andere Menschen müssen das Lernmaterial sehen (visuell) und manche Menschen müssen es einfach selbst aufschreiben oder machen (kinestetisch).
Diesen bevorzugten Sinn nennt man Leitsystem oder Präferenzsystem - oder ganz einfach das "Lieblingssystem".
Du kannst Dir einfach mal überlegen wie das bei Dir aussieht. Ob Du ein starkes Leitsystem hast oder eher ausgeglichen zwischen den Systemen liegst.
Jetzt geht es uns allerdings nicht darum eine theoretische Arbeit über die Sinnerwahrnehmung zu verfassen, sondern wir wollen uns ansehen was uns das konkret bringt.
Einerseits ist es für Dich persönlich sehr hilfreich, weil Du damit besser Veränderungen an Dir selbst vornehmen kannst. Wenn Du zum Beispiel stark visuell geprägt bist und dann dauernd Motivations-CDs anhörst, ist das vielleicht nicht der optimale Kanal.
Und dann hilft es Dir sehr gut, wenn Du das entsprechende Leitsystem von anderen Menschen kennst. Wenn jemand stark visuell ist, dann sollte Deine Sprache auch visuell orientiert sein, ist er hingegen stark kinästhetisch, dann solltest Du Deine Sprache anpassen, um besser mit ihm zu kommunizieren.
Hier nur drei kurze Beispiele für unterschiedliche Typen von Leitsystemen:
Visuell (V): "Sehen wir uns doch mal an, wie wir die Zahlen besser präsentieren können, damit die Geschäftsführung ein deutliches Bild der Lage sieht."
Auditiv (A): "Wenn ich die Zahlen so höre, dann klingt das für mich, als sollten wir die Geschäftsführung deutlich darauf ansprechen. "
Kinästhetisch (K): "Ich habe das Gefühl, wir sollten die Zahlen kraftvoller vorstellen, damit die Geschäftsführung die schmerzliche Lage besser nachvollziehen kann."
Die 5 Sinne werden in NLP auch oft als VAKOG abgekürzt:
VAKOG =Visuell Auditiv Kinästhetisch Olfaktorisch Gustatorisch
Die die vorherrschenden Sinneswahrnehmungen das Sehen, das Hören und das Spüren sind, findet man oft auch die verkürzte Version:
VAK = Visuell Auditiv Kinästhetisch
Neben den Sinneswahrnehmungen von außen, gibt es auch innere Wahrnehmungen. Teilweise findet man diesen Inneren Dialog, also das sprechen in Gedanken mit sich selbst, als sogenannten Inneren Dialog.
Der Innere Dialog, auch Auditiv Internal genannt, wird meistens mit Ai abgekürzt.
Wir haben schon gesehen, dass man anstelle von Repräsentationssystem auch den Begriff Modalität oder Sinnesmodalität verwendet.
Die Submodalitäten sind also die Unterkategorien der Sinneswahrnehmungen.